Nach Wochen der ergebnismäßigen Entbehrungen gegen durchweg höherklassige Kontrahenten war das Kräftemessen der U15 am gestrigen Samstag gegen den Landesligisten aus Bretten im Vorfeld zum ersten echten Gradmesser ausgegeben worden. Die Melanchthonstädter waren dabei ein durchaus erntzunehmender Gegner, hatten sie vor Wochenfrist mit einem 1:1 beim Reichenbacher Ligakonkurrenten aus Weinheim schließlich noch einen echten Achtungserfolg gelandet. Dennoch – 6:1 behielten die Gastgeber trotz heftiger Gegenwehr ihrer Widersacher am Ende die Oberhand und durften nach Spielende ob des eigenen erleichternden Auftritts bei tropischen Temperaturen auch im übetragenen Sinne durchatmen.
Schon nach fünf Minuten konnten die Blau-Weißen dabei erstmalig jubeln, als der sichtlich engagierte Marvin Saatzer einen durch Wirbelwind Lennart Stamm über die linke Seite vorgetragenen Angriff vollendete. Trotz bester Einschussgelegenheiten dauerte es dann jedoch bis zur 29. Minute, als Mittelfeldakteur Lauren Halili nach einer feinen Einzelleistung erstmalig den linken Hammer auspackte und so beim 2:0 unter Beweis stellte, dass auch an diesem Tag mit seiner aktuell bestechenden Form zu rechnen sein durfte.
Die Defensive phasenweise nahezu bewusst vernachlässigend machten die hochstehenden Gastgeber auch nach dem Pausentee mit offenem Visier weiter und Lennart Stamm drehte in den Minuten 42 (3:0) und 43 (4:0) zwei weitere Male an der Ergebnistafel. Trotz des deutlichen Rückstandes steckte der Gegner aus Bretten aber auch in der Folge niemals auf, ließ allerdings trotz vereinzelter vielversprechender Angriffe im letzten Drittel etwas die Konsequenz vermissen. Dies lag vor allem aber auch an der Gegenwehr der “Willensmonster” David Kosar und Felix Buckenmaier, die aufgrund der hohen Stellung ihrer Vorderleute hin und wieder in 1 gegen 1-Duelle in der letzten Kette gezwungen wurden, diese aber in beeindruckender Manier stets für sich entschieden. Auch Schlussmann Ro Med Wakin hatte einen sehr guten Tag erwischt.
So war es also abermals Lauren Halili vorbehalten, mit seinem zweiten Treffer im Lager der Heimmannschaft Jubelrufe auszulösen. Durchaus beeindruckend, mit welcher Schusstechnik der zentrale Mittelfeldspieler dem gegnerischen Keeper beim 5:0 dabei das Nachsehen ließ.

Im weiteren Verlauf hätte der emsige Youngster Miguel Romero in aussichtsreichen Gelegenheiten den eigenen Farben den Blick auf die Ergebniszettel durchaus noch weiter versüßen können, scheiterte aber mehrere Male etwas unglücklich am gegnerischen Schlussmann. So durften also auch die zu keiner Spielphase aufsteckenden Gäste erstmalig jubeln und konnten in der 62. Minute durch Kemal Irmak auf 1:5 verkürzen.
Zu wenig deutlich das Resultat nach Dafürhalten von TSV-Akteur Halili aber, weswegen der Linksfuß ein weiteres Mal einen Gewaltschuss auspackte und das Leder beim 6:1 in den Maschen zappeln ließ. Dies war gleichzeitig auch der Endstand in einer für die ebenfalls durch Hitze geplagten Zuschauer ansprechenden Begegnung.
War die Moral der Einheimischen in den vergangenen Wochen gegen vermeintlich übermächtige Gegner noch auf den Prüfstand gestellt worden, dabei aber allezeit in beeindruckender Manier intakt geblieben, war der Erfolg durchaus Balsam für die herausgeforderte TSV-Seele. Neben dieser durchaus schönen Gefühlslage schuf der Auftritt des Verbandsligisten aber auch so manchen Ansantzpunkt für die trainerseitige Spielanalyse: So gibt es weiterhin offenkundige Defizite im blau-weißen Spielaufbau, welcher überdies an diesem Tag stark linkslastig und mit erneut wenig Verlagerung vorgetragen wurde. Viel Positives durfte aber auch notiert werden – so zum Beispiel auch die gute Breite im Kader, dank der sich – der Urlaubszeit zum Trotze – so manche personelle Option auftut. Eine eben solche ist neben der mit zwei Stürmern gespickten Grundordnung in der zentralen Mittelfeldposition beispielsweise auch Raul Nurra. Seine starken Trainingseindrücke bestätigend war der fleißige Palmbacher nämlich bis zu seiner durch einen Hitzschlag hervorgerufenen Auswechslung in der 20. Minute ein überaus belebendes Element in der Schaltzentrale des TSV gewesen.