31.07.2021: TSV U15 vs. JSG Germania Neureut / Fortuna Kirchfeld 3:1 – An der Anspielbar
Urlaubszeit – beim 5. Testspiel heute zu Hause gegen die JSG Germania Neureut/Fortuna Kirchfeld tritt die Heimmannschaft TSV Reichenbach gerade mal mit 13 Spielern an, beide Torwarte sind unabkömmlich, der geliehene Torwart verletzt sich beim Warmmachen. Heute also der Test: was tut die Mannschaft unter erschwerten Bedingungen. Und was fragen sich die Feldspieler, die ins Tor dürfen?
Ach, stünde ich doch an der Spielbar, an der Anspielbar, und könnte schöne Bälle abgreifen. Oder gute, klare, manchmal rund, manchmal einfach. Ach, Ball müsste man sein, man bekäme abwechslungsreiche Adjektive als Beinamen.

Wie dem auch sei, der Trainer fordert zu Beginn jeder Halbzeit zehn Minuten Vollgas, zum Anpfiff des Spiels an sich wünscht er sich wache Spieler, das sollte auch bei Ferienteenies gegen 14.00 Uhr drin sein. Der Zuschauer, der heute Torschüsse für Reichenbach zählt, dem reichen schon nach der ersten Halbzeit die Finger beider Hände nicht mehr, so muss er die Füße bemühen und mit Blick auf selbige verpasst er das 0:1, Neureut geht in Minute 11 in Führung. Eine Durchsage vom Freibad nebenan plätschert ins Spiel, hoffentlich taucht keiner ab, aber nein, das verdiente 1:1 fällt in Minute 17. Toll zu sehen und zu hören, wie sich die Mannschaft selbst lobt und motiviert, das nennt sich Team – und nur ein Team gewinnt, keine Einzelkämpfer. Nicht umsonst prangt am Banner über dem Feld: Das Team steht über dem einzelnen!

Nach dem Ausgleich ist Reichenbach die überlegene Mannschaft, die Torfrau der Gegner hat viel zu tun und macht ihren Job gut wie der Schiedsrichter, der ein faires Spiel pfeift.
Das 2:1 kann sie nicht halten, es wurde durch einen Freistoß erzielt, erstklassig, direkt, oben rechts in den Winkel platziert, ganz ohne zuvor an der Anspielbar gewesen zu sein.
In der dritten Minute der zweiten Halbzeit fällt nach einer Ecke das 3:1 und die Spieler loben – nein, nicht den Torschützen, sie loben den Ball, er war ein guter, ein schöner. Wer erklärt ihm, dass er trotzdem sein Leben lang getreten wird? Heute vielleicht die Torfrau von Neureut, sie musste ihn oft im Arm halten.

©Birgit Jennerjahn-Hakenes, www.wageundschreibe.de