Zwei völlig verschiedene Gesichter zeigte die U15 des TSV bei ihrem Gastspiel im Karlsruher Wildpark, wo die U14 des Karlsruher Sport Club aus der Oberliga zum nächsten Härtetest für den Waldbronner Verbandsligisten gebeten hatte.
Mit 5:1 (4:0) behielten die Hausherren im anfangs äußerst ungleichen Kräftemessen am Ende die Oberhand. Sehr ärgerlich für die Reichenbacher: Bereits in der ersten Spielminute war der Plan, den Kontrahenten mit hohem Pressing unter Druck zu setzen und so nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, dabei völlig über den Haufen geworfen worden. Das frühe 1:0 gab den spielstarken Wildpark-Buben sichtlich Auftrieb, während die Waldbronner in der Folge völlig den Faden verloren und alle taktischen Absprachen im Anlaufverhalten vermissen ließen. Die Spielstärke des Gegners war dabei aber auch offenkundig von den Übungsleitern Vogel/Jehle unterschätzt worden. Folgerichtig und ehe man nachhaltig korrigierend eingreifen konnte, schlug es noch vor dem Pausenpfiff drei weitere Male im Gehäuse des TSV ein und man musste in dessen Lager auch für die zweite Halbzeit Schlimmstes vermuten.

Beeindruckend dann aber ein weiteres Mal die Moral der TSV-Garde, die sich in der Halbzeit sammelte und sich vornahm, den Spielstand vor dem geistigen Auge auf 0:0 zu stellen. Das Ziel, im zweiten Abschnitt ein anderes Gesicht zu zeigen sowie diesen ergebnistechnisch zu den eigenen Gunsten zu entscheiden, mobilisierte offensichtlich ungeahnte Kräfte. Das wegen fehlender Routinen noch nicht gegen einen solchen Gegner umzusetzende Angriffspressing wurde eingestellt und stattdessen die Räume im zentralen Mittelfeld verdichtet. Halbherzigen Abwehraktionen aus dem ersten Durchgang stand so plötzlich leidenschaftlicher Kampfeswillen gegenüber. Ganz automatisch entwickelte sich so auch im Spiel mit dem Ball plötzlich mehr Durchschlagskraft. Völlig verdient gelang Raul Sepulveda nach einer Nachlässigkeit in der gegnerischen Defensive der erste Treffer für seine Farben. Hektik und Unzufriedenheit machte sich damit nur noch mehr breit im Lager des Kontrahenten – in augenscheinlicher Beleg dafür, dass dieser nun vor großen Herausforderungen stand. Nur mit etwas Glück konnte der Oberligist in den verbleibenden Minuten weitere Gegentore verhindern und durfte mehr oder weniger aus dem Nichts gar ein weiteres Mal selbst einen Treffer bejubeln.

Trotz der deutlichen und aufgrund der Gemengelage in der ersten Halbzeit völlig verdienten Niederlage war die Stimmung in der Gästekabine am Ende gelöst, hatte man im Spielerkreis doch ein weiteres Mal die Erkenntnis gewonnen, dass man auch mit höherklassigen Gegnern durchaus mithalten kann. Im Kreis der Übungsleiter reifte indes weiter die Erkenntnis, dass nicht zu früh zu viel gefordert werden sollte und die eigenen Schützlinge behutsam an komplexe mannschaftstaktische Themen herangeführt werden müssen.